Dienstag, 21. Januar 2014

Location steht - und es wird geil!

Die Location Suche... Ach was habe ich geflucht, getobt und Menschen den Tod gewünscht!
Irgendwie hatten viele Betreiber von beliebten Hochzeitslocations eine wirklich schlechte Kindheit und lassen dies nun an den zukünftigen Bräuten raus. Klingt hart? War die Suche nach einem geeigneten Plätzchen allerdings auch.

Aber von Vorne!

Leider ist unser Budget nicht unbedingt üppig, weshalb viele Restaurants gleich aussortiert werden konnten. Low Budget in Düsseldorf? Ja, da fällt wirklich eine Menge raus. Vor allem, wenn Frau dennoch ein gewisses Maß an Qualität beim Essen haben möchte.
Würstchen und Kartoffelsalat aus der Dose könnte ich schließlich auch selbst servieren...

Schon relativ früh (also für meine Verhältnisse) habe ich mich aufgemacht, um die perfekte Kombination aus Essen, Trinken, Party, Edel und Hübsch zu finden. Direkt an Tag 1 meiner Suche kamen auch die ersten Rückschläge.
Zum Beispiel wollte mir ein für Feiern sehr beliebtes Loft in Düsseldorf noch nicht einmal Auskunft über ihre Lokalitäten geben.

Ein Gedächtnisauszug aus dem Gespräch:
Ich - "[...] und wollte Fragen, ob Sie mir nähere Informationen zu ihrer Location geben könnten."
Typ - "Nein."
Ich - "Wie Nein? Bieten Sie keine Location mehr an oder wollen Sie mir keine Informationen geben?"
Typ - "Nein."
Ich - "Sprechen Sie meine Sprache überhaupt? Sie können doch nicht einfach mit Nein antworten."
Typ - "Doch."
Ich - "Verarschen kann ich mich selbst, Danke."
Typ - "Na sehen Sie, die Location ist Nichts für Sie. Wusste ich doch. Tschö."
...
(An dieser Stelle muss ich nicht erwähnen, dass ich ernsthaft darüber nachdachte einen aus billigem Aldi Vodka selbst gebastelten Molotowcocktail durch die Telefonleitung zu werfen!)

Generell durfte ich mir von locker 50 angeschriebenen Lokalitäten nicht einmal 8 überhaupt ansehen kommen. Dabei schien der allgemeine Konsens zu gelten: Umso teurer, desto geringer die Chance auf Antwort. Egal ob per Email oder Telefon übrigens.

Aber auch bei den besichtigen Lokalitäten hatten wir nicht unbedingt Glück.

Mein absolutes Highlight: Ein herunter gewirtschafteter Raum im 60er Jahre Schulkantinen Schick mitten im mit Sperrmüll zugestellten Industriegebiet und samt Hakenkreuz am Fenster. Doll! Wer da nicht in Hochzeitsstimmung kommt ist selber schuld!
Ich stelle mir eine Hochzeit in diesem Ambiente auf jeden Fall sehr romantisch vor. Irgendwie.

Dennoch sind wir nun dank der Unterstützung meines Vaters fündig geworden.
Ein kleiner Italiener mit sehr herzlichem Chef wird sich nun unserer Erbarmen und gemeinsam mit unseren Gästen einen wunderbaren Tag kreieren.
Es wird ein hammer geniales 4 Gänge Menü geben, anschließend eine Sause mit Musik und Open End. Ohne Hakenkreuz, ohne Sperrmüll, ohne zickige Angestellte.
Dafür mit toller Terrasse (wenn auch an einer Hauptstraße), einem wahnsinnig geilen Raum (sogar mit Petrol-farbenen Wänden!) und hochwertig als hätten wir das dreifache bezahlt.
Wieso nicht gleich so?

Sonntag, 12. Januar 2014

Planst du noch oder stirbst du schon?

Eine Sache, die ich im Gespräch mit anderen Bräuten gelernt habe: Ich bin verdammt spät dran.
Wirklich verdammt spät dran.
Nicht erst seit gestern, schon als ich im Oktober den Antrag von meinem Liebsten bekommen habe war ich spät dran.

Eine Hochzeit in unter 18 Monaten organisieren? Gewagt.
Eine Hochzeit in unter 12 Monaten organisieren? Ein Ding der Unmöglichkeit.
Eine Hochzeit in unter 8 Monaten organisieren? Ich muss lebensmüde sein.
Tatsächlich sind beliebte Locations bereits 1-1,5 Jahre im Voraus restlos ausgebucht. Mir egal, denn beliebte Locations gefallen mir ohnehin nicht bzw. sind unverschämt teuer.
Ich möchte nicht auf einem Schloss heiraten und den Traum vom 5 Sterne Hotel träume ich ohnehin nicht.

Aber auch ohne diesen Posten bekommt man von allen Seiten zu hören, dass man sich ja beeilen soll und am Besten schon direkt nach dem Antrag anfangen sollte wie ein Kolibri auf Speed zu rotieren.
Entspannte Planung sieht definitiv anders aus.

Aus Interesse meldete ich mich im Dezember bei einigen Hochzeitsplanern (Nicht die Dienstleister, sondern Programme zum Planen) an und bekam bei 4 von 5en eine Fehlermeldung: Der gewünschte Termin ist zu nah in der Zukunft, das Budget ist zu niedrig, man hätte viel früher Anfangen müssen. Puh... Das macht doch so richtig Mut!

In diversen Internet Foren sind die Juni 2014 Themen bereits seit Monaten überlaufen, im September letzten Jahres hatten bereits alle Bräute Stresspickel am Hintern und die Tischordnung bis auf den letzten Krümel geplant.
Mein kurzer Einwand, dass ich im Dezember nicht einmal ein Kleid angehabt hatte, führte zu kollegialem Aufschrei und einem Sturm der Entrüstung.
6 Monate vorm Wunschtermin noch kein Kleid? Die Frau muss bekloppt sein! Sie wird nackt heiraten müssen!
Die Zusatzbemerkung, dass ich dann halt in einem weißen Cocktailkleid heiraten würde, machte die Angelegenheit für die Foren Damen irgendwie auch nicht besser...

Tatsache ist: Ich bin mit meiner Planung immer noch nicht weit. Wir haben keinen Fotografen, keine Location, kein Kleid, keinen Anzug, keine Einladungen. Juckt mich das sonderlich? Nein. Denn im Gegensatz zu den durchschnittlichen Foren-Bräuten, die bereits Jahre vor der Hochzeit anfangen Bonbons für die Candy Bar zu hamstern, möchte ich nicht drei Monate vor der Trauung an akutem Herzversagen sterben.
Es ist nur eine Hochzeit und selbst wenn wir in Jeans und Shirt in einer Sportkneipe mit 20 Mann feiern: Es wird scheiße geil. Punkt. Alles darüber ist Bonus.

Und um noch eine schöne abschließende Anekdote zu erzählen:
Gestern waren wir mit meinen Eltern eine Location besichtigen. Die zwei Besitzer (Italiener) fragten, wann der große Tag denn sein soll. Als sie hörten, dass es um Anfang Juni ginge, fingen sie an zu lachen und sagten beinahe Synchron:
"Und da kommt ihr jetzt schon? Ist doch noch SO VIEL Zeit! Ihr seid ja fix - typisch Deutsche!".

In diesem Sinne: Fröhliches Planen.
 
"Dreamer" Design by Mira @CopyPasteLove